Nur zusammen ein gutes Team zum optimalen Schutz.
Die Sicherheitssysteme im Fahrzeug wurden in den letzten Jahren immer weiter verbessert. Sicherheitsgurt, Airbag und das ABS - System zählen heute in den Neuwagen zur Standardausrüstung.
Leider ist jedoch die Anschnallmoral in den letzten Jahren immer noch sehr verbesserungsfähig. Neben einem Bußgeld für die Nichtbenutzung des Sicherheitsgurtes können auch Versicherungsleistungen gekürzt werden, da die Rechtssprechung davon ausgeht, dass ohne Gurt die Unfallfolgen schwerer sind.
Damit der Sicherheitsgurt einen optimalen Schutz gewährleisten kann,
muss er dicht am Körper anliegen. Der Gurt soll über die Schulter geführt werden und dabei nicht am Hals "schneiden"oder..
...von der Schulter abrutschen können. Nutzen Sie die evtl. vorhandene Gurthöhenverstellung. Im unteren Bereich soll der Gurt an den Beckenknochen anliegen. Er verläuft richtig, wenn er unterhalb des Gürtels der Hose verläuft. Hierdurch wird die Gürtelschnalle nicht bei einem Unfall durch den Gurt in den Körper gedrückt. Ein Piercing kann im Falle eines Unfalls in den Körper eindringen und schwere innere Verletzungen verursachen!
Ziehen Sie nach Möglichkeit dicke Jacken im Fahrzeug aus, damit der Gurt möglichst Dicht am Körper anliegen kann. Wenn dieses nicht möglich ist, z. B. im Winter bei kaltem Fahrzeug --> schieben Sie die Jacke unten hoch, damit der Gurt im Beckenbereich wie geschildert verlaufen kann und ziehen Sie den Gurt anschließend stramm, damit er möglichst dicht am Körper anliegt.
Bei diesen Anschnallvarianten kann der Gurt Sie nicht optimal schützen:
In dieser Anschnallvariante kann der Gurt bei einem Unfall den Kopf und Oberkörper nicht am Sitz halten und es kommt zu einer starken Druckbelastung auf den Brustkorb.
Wenn der Gurt nicht dicht am Körper anliegt (hier wird er mit einer Wäscheklammer zurückgehalten)...
ist die Verletzungsgefahr bei einem Unfall höher!
Bei der Beifahrersitzposition kann der Gurt keine Sicherheit geben.
Bei LKW- und Transporterinsassen sind immer noch viele Personen ohne Sicherheitsgurt anzutreffen.
Die Sitzposition im Fahrzeug ist wichtig...
...damit der Sicherheitsgurt die Insassen auch optimal schützen kann und damit das Verletzungsrisiko bei Unfällen so gering wie möglich ist:
Bei dieser starken Neigung der Rückenlehne besteht die Gefahr des "Durchtauchens" bei einen Auffahrunfall.
Bei einem Frontalzusammenstoß versuchen die Insassen instinktiv sich abzustützen.
Falls der Sitz so weit nach hinten steht, dass Arme und Beine durchgestreckt werden könnten, besteht hierdurch die Gefahr von Knochenbrüchen. Die erforderlichen Kräfte bei Unfällen, die notwendig wären, um den Körper im Sitz zu halten, kann der Mensch bereits bei geringen Geschwindigkeiten und Frontalaufprall nicht durch Abstützen aufbringen. Wenn die Schubkräfte zu groß werden, Brechen Knochen und Gelenke.
Optimale Sitzposition:
Um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten, sollte
- die Kopfstütze wie abgebildet in der Höhe eingestellt werden,
- der Sitzwinkel annähernd 90° betragen und
- der Sitz so nahe am Lenkrad sein, dass die Bedienung des Fahrzeuges gut möglich ist, aber Arme und Beine nicht ganz durchgesteckt werden können. Hierdurch ist auch ein schlagartiges, kräftigeres Betätigen des Bremspedals möglich.
Das Anlegen des Sicherheitsgurtes ist keine Privatsache,
denn wer sich beim Autofahren nicht anschnallt,
setzt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitfahrer größter Gefahr aus!
Das gilt für die Heckpassagier ebenso wie für die vorne Sitzenden. Schon bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 40 km/h treten Kräfte auf, die dem Zwanzigfachen des Eigengewichts entsprechen. Nicht gesicherte Heckpassagiere können nach vorn geschleudert werden und die Frontpassagiere schwer verletzen.
Ein hoher Preis für das Gefühl der Freiheit..
Eine Fahrt ohne Sicherheitsgurt kann bei einem Unfall Folgen nach sich ziehen, die für den Rest des Lebens entstellende Narben oder schwerwiegende körperliche und geistige Behinderungen bedeuten. Späte Reue ist dann zwecklos. Ist es den "Preis" der Freiheit wert ?
Die Pflicht des Fahrers
Der Fahrer hat eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Passagieren. Bevor er startet, hat er einem Urteil des OLG Hamm zufolge die Pflicht, von seinen Mitfahrern zu verlangen, die Sicherheitsgurte anzulegen. Im Falle eines Unfalls, bei dem seine Mitfahrer den Gurt nicht angelegt haben, macht er sich mitschuldig.
Warum ersetzt der Airbag keinen Sicherheitsgurt ?
Der Airbag kann einen Sicherheitsgurt nicht ersetzen, denn...
- einmal ausgelöst fällt er in sich zusammen. Bei nachfolgenden Fahrzeugen, die in die Unfallstelle fahren, besteht dann kein Schutz mehr,
- beim Seitenaufprall schützt der Frontairbag nicht und
- nur der Sicherheitsgurt hält die Person auf dem Sitz, falls das Fahrzeug sich bei einem Unfall überschlägt .
- Ein Mitfahrer im Heck des Fahrzeugs wird ohne Gurt beim Frontaufprall gegen den Hinterkopf des Fahrers oder Beifahrers katapultiert.
- Bei aufspringenden Türen können Insassen ohne Gurt aus dem Fahrzeug geschleudert werden.
Der Test im Überschlagssimulator ist ein Erlebnis, das sich "im Kopf festsetzt".
Unterwegs im Bus oder Taxi
Im Taxi besteht für den Fahrer bei der Beförderung von Personen keine Anschnallpflicht. Bei einem Unfall ist durch diese Gesetzeslage die Unfallgefahr für mitfahrende Personen erhöht.
Kopfstützen - nur richtig eingestellt können sie optimal schützen
Einen optimalen Schutz können Kopfstützen nur bieten, wenn sie auf die jeweiligen Körpergrößen der Fahrzeuginsassen angepasst werden.