No Risk - No Fun?

Kleidung:
Der Gesetzgeber schreibt die Benutzung eines Schutzhelms für Kradfahrer vor. Dies ist eine Minimalausstattung für die Sicherheit motorisierter Zweiradfahrer.
 


Bei manchen Verkehrsteilnehmern dieser Kraftfahrergruppe kann dann an warmen Jahrestagen auch eine luftige Bekleidung im Straßenverkehr beobachtet werden. Die Fotos entstanden auf der Autobahn. Bei einem Stunt wurde einmal anschaulich demonstriert, welche Folgen ein Sturz ohne geeignete Schutzkleidung hat - Stoffe rissen weg und ohne die darunter getragene Schutzkleidung hätte der Stuntman in jedem Gruselfilm als Hauptdarsteller auftreten können. Ist der Preis für eine "coole" Kradfahrt bei dieser Zukunftsaussicht passend ?

 

Schon Geschwindigkeiten von "gemütlichen 25 km/h" reichen aus, um beim Asphaltkontakt entstellende Narben für den Rest des Lebens zu bekommen.

Schleiftest-Video

Welche Wirkung eine Lederbekleidung im Gegensatz zu Jeans und Stoffjacke beinhaltet, wird sehr gut beim Demonstrationsvideo auf der Internetseite des Instituts für Zweiradsicherheit e.V. (IFZ) sichtbar.

 

Eine farbintensive Bekleidung, möglichst  in Neonfarben, erhöht die mögliche frühzeitige Erkennbarkeit von Kradfahrern.

 

Beleuchtung:
Im Vergleich zu anderen motorisierten Verkehrsteilnehmern, hat die Beleuchtung bei Kradfahrern eine wichtige Funktion zur Erhöhung der Sicherheit. Mit Licht erhöht sich die Erkennbarkeit von motorisierten Zweiradfahrern im Straßenverkehr. Mit der schmalen Silhouette werden sie schnell übersehen und ihre Geschwindigkeit oft auch unterschätzt.

 

Nicht nur im Gegenverkehr ist das Gesehen-werden wichtig, sondern auch bei vorausfahrenden Krads. Bei den Rückleuchten sind Varianten in Miniaturausführungen auf der Straße anzutreffen. Ob diese über eine Zulassung für die Benutzung im Straßenverkehr habe ist nicht  bekannt, aber die Lichtaustrittsfläche hat eine Wirkung auf die Erkennbarkeit der Fahrzeuge.

 

 In der Nacht, bei starken Niederschlägen oder im Nebel kann eine effektive Heckbeleuchtung lebensrettend sein.

 

Diese Rollerfahrerin ist mit dem eingeschalteten Frontlicht gut und frühzeitig auf der Landstraße erkennbar, dies ist jedoch kein durchgängiger Standard. Bei Mofa oder Roller sind oft keine Beleuchtung oder eine extrem lichtschwache Variante anzutreffen, die von neuen Fahrradbeleuchtungen mit Nabendynamotechnik problemlos übertroffen werden.


Beleuchtungskontrolle:
Einspurige Fahrzeuge verfügen im Regelfall nur über eine Abblend-/Fernlichtlampe und eine Rückleuchte. Fällt diese aus oder wird vergessen einzuschalten, so ist die Erkennbarkeit nicht optimal sichergestellt. Bei vielen neuen PKW ist die Lampenüberwachung Bestandteil der Bordelektronik. Bei Krafträdern hat die Funktion der Leuchten einen wesentlich höheren Stellenwert, da sie nicht doppelt an Front und Heck ausgeführt sind.

Vor diesem Hintergrund wären jetzt die Hersteller gefordert für mehr Sicherheit auch im Hinblick auf die Beleuchtung zu sorgen:

  • Automatisches Lichteinschalten bei laufendem Motor oder optische blinkende Anzeige im Armaturenbereich mit akustischer Warnung, wenn das Abblendlicht nicht benutzt wird (ähnlich der Gurtwarnung beim KFZ)

  • Lampenüberwachung mit optischer Meldung für alle Beleuchtungseinrichtungen.


Fahrweise:
Ein Stau ist lästig und zerstört so manchen geplanten Tagesablauf. In der Schutzbekleidung eines Kradfahrers wird es dann bei sommerlicher Sonneneinstrahlung heiß wie in einer Ein-Mann-Sauna. Da Krads sind im Gegensatz zu Kraftwagen schmal sind nutzen deren Fahrer beim Stau oft eine Lücke zwischen den Fahrspuren.

   

 Ein nachvollziehbares, aber nicht ungefährliches Vorgehen

 

Auch die hier dargestellte einspurige Fahrweise sollte vermieden werden. Im Rückspiegel werden diese Kradfahrer schlechter erkannt und z.B. auch im Bereich von Anschlussstellen  leichter übersehen. Einige Fahrzeugführer bleiben bis kurz vor der Ausfahrt auf der linken Richtungsfahrbahn um dann "zügig" über die rechte Richtungsfahrbahn in die Ausfahrt zu gelangen. Bei diesem Fahrstil kann dann die Lücke zwischen 2 Fahrzeugen falsch interpretiert werden, weil hier ein extrem   weit rechts fahrender Kradfahrer unterwegs ist. 


Auf Notfälle vorbereitet sein:
Der Stauraum beim Krad ist erheblich kleiner als bei mehrspurigen Fahrzeugen. Auch im Jahr 2012 besteht noch keine Pflicht durch den Gesetzgeber Materialien für den eingetretenen Notfall mitzuführen, jedoch sollte ein kleines Set für den Fall der Fälle im eigenen Interesse mitgeführt werden:

  • kleines ERSTE Hilfe Set >> Zur Eigen- und Fremdhilfe im Notfall

  • Warnweste(n)  >> Erkennbarkeit von Fahrer und Beifahrer im Pannenfall, alternativ - bei Solofahrt - die 2. Warnweste zur besseren Erkennbarkeit des Motorrades

  • Kompakte Taschenlampe  >> Sehen und Gesehen-werden in Dämmerung und Dunkelheit, wenn die Elektrik ausfällt oder die Batterie entladen ist ( was beim Krad auf Grund der geringen Kapazität schneller erfolgt, als bei mehrspurigen Fahrzeugen) - Optimal wäre LED-Technik, weil die Ausnutzung der Energiequelle (Akku / Batterie) besser ist.

Auch für Notfällen könnten die Hersteller von Krafträdern  für mehr Sicherheit sorgen:

LED-Leuchtemittel sind heute in KFZ weit verbreitet. Sie sind langlebig und benötigen bei gleicher Lichtintensität weniger Energie. Der konsequente Einsatz von LED-Technik bei Blinkleuchten würde bei Krafträdern die Funktionszeit der Warnblinkanlage erheblich verlängern.


Fahrsicherheitstraining:
Ob "alter Hase" oder Neuling, ein Fahrsicherheitstraining ist für Verkehrsteilnehmer ein Gewinn an Sicherheit im Alltag und bei "Ausnahmefällen". Es kann natürlich keine Unfallfreiheit garantieren, jedoch werden hier Situationen "er-fahren" und trainiert, die sich dann im Erstfall geringer auswirken und der Preis für ein Fahrsicherheitstraining ist damit gut investiert, besonders wenn Haut und Knochen keinen Schaden erlitten haben.